Der Verein „Mobile Welt des Ostens“ e.V. betreibt das gleichnamige Oldtimermuseum im brandenburgischen Calau. Manche der Vereinsmitglieder sammeln bereits seit über 50 Jahren alte Fahrzeuge und beteiligen sich seit dieser Zeit auch an Oldtimerausfahrten. So sind über Jahrzehnte mehr als 150 rollende Zeitzeugen der Kfz-Geschichte als Ausstellungsstücke zusammengekommen. Einige der seltenen Exponate lassen sich nur hier bestaunen.

Was gibt es zu sehen?

Die „Mobile Welt des Ostens“ präsentiert in jeweils zeithistorischen Abschnitten vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum dem Ende der DDR alles vom Fahrrad bis zum Personenwagen. Gezeigt werden typische Fahrzeuge, die in jener Zeit in der sowjetischen Besatzungszone und auf den Straßen der späteren DDR unterwegs waren.
Einzigartige Alltagsgegenstände von der Mode, über Gebrauchsgegenstände, Arbeitsmittel, Reklamen, Literatur und anderen Zeitdokumenten veranschaulichen dem Besucher auf eindrucksvolle Weise die damaligen Lebenswelten im Umfeld der ausgestellten Fahrzeuge.

Vom Fahrrad-Ersatzreifen aus Vollgummi bis zur bereits im November 1945 beginnenden BMW-Produktion des in russischen Besitz übergegangene Eisenacher BMW-Werkes wird hier der mühselige Anfang der Fahrzeugindustrie in der russischen Besatzungszone dargestellt. Zu sehen sind erste Automobile wie der DKW-F8 und F9 sowie die Motorräder der Marken IFA DKW RT 125, BMW-R 35/2, IFA DKW B 350 und AWO 425 T. Daneben hält das Museum auch ein paar Kuriositäten für die Besucher parat, wie einen Fahrrad-Hilfsmotor mit Dieselbetrieb oder auch den ersten 2-sitzigen Krankenfahrstuhl Piccolo-Duo der Firma Krause Leipzig.

Exponate aus den sogenannten „Bruderländern“ der DDR werden ebenfalls nicht vergessen. Dabei zeigt das Museum auch Ausstellungsstücke, die nur bedingt oder nicht offiziell in die DDR eingeführt wurden. Hierzu gehörte beispielsweise die 500 ccm OHV-Viertakt-Jawa mit einer Spitzengeschwindigkeit von ca. 150 km/h oder das Behelfsauto Velorex. Aber nicht nur Motorräder und Automobile aus der Tschechoslowakei sind zu sehen. Auch aus der Sowjetunion, Polen, Ungarn und Rumänien bereicherten teils skurrile Fortbewegungsmittel das Straßenbild der damaligen DDR.

Zu der beeindruckenden Auswahl an Sonderfahrzeugen gehören unter anderem ein Regierungskrankenwagen von Walter Ulbricht auf Basis einer Tschaika Krankenwagen-Sonderanfertigung und ein einzigartiges SIS 110W Repräsentationscabriolet von Stalins. Kein anderes deutsches Museum verfügt über ein solches Exponat.
Besucher, die sich intensiv mit der Fahrzeughistorie auseinandersetzten möchten, empfiehlt das Museum eine Führung. Dabei werden Geschichte und Geschichten einzelner Hersteller aber auch der Fahrzeuge geboten. Eine vorherige Anmeldung wird hierbei erwünscht.

Adresse:

Str. der Freundschaft 28
03205 Calau
Tel.: 03541 871555

Öffnungszeiten

Oktober bis April
Do. – Di. von 10-16 Uhr,
Mittwoch geschlossen.

Mai – September
Do. – Di. von 10-17 Uhr,
Mittwoch geschlossen.