Die Honda CB 125 setzte 1965 fort, was die CB 92 von 1959 bis 1964 erfolgreich vorgemacht hatte. Das optisch und technisch komplett überarbeitete Nachfolgemodell wurde – in verschiedenen Ausführungen und Entwicklungsstufen – von 1965 bis 1976 über 10 Jahre lang gebaut. 1977 folgt das Nachfolgemodell CB 125 T. Honda spendierte der CB 125 K ein komplett neues Fahrwerk mit einem Stahlrohrrahmen und Teleskopfedergabel vorn. Die Leistung wurde im Vergleich zur alten CB 92 mitunter reduziert und reichte von 12 bis 15 PS je nach Version. Hierzulande wurde sie als Honda CB 125 Super Sport verkauft. Neben der 125 ccm Motorisierung wurde eine baugleiche CB 175 mit einer auf 52 mm vergrößerten Bohrung gebaut.

Das Debütmodell der Honda CB 125K von 1965 (Quelle: Honda)

Die Honda CB 125 wurde nun von zwei Vergasern befeuert

Als Antrieb kommt ein fahrtwindgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Motor mit 124,6 ccm Hubraum zum Einsatz. Bohrung und Hub behielt Honda mit 44 x 41 mm von der CB 92 bei. Es war der kleinste OHC Zweizylinder-Viertakt-Motor von Honda, den es auch mit 160, 175, 350 und 450 ccm Hubraum gab.

Wichtigste Neuerung war, dass nun zwei Keihin-Drosselklappenvergaser mit 22 mm Durchlass für die Gemischaufbereitung sorgten, um eine gleiche Füllung der Brennräume zu ermöglichen. Mit einer Leistung von 15 PS und einem Leergewicht von unter 120 Kg kam die Honda CB 125 auf ein Leistungsgewicht von ca. 8,1 Kg pro PS.

Der Motor der Honda CB 125 K leistete 15 PS

Der Motor der Honda CB 125 K leistete 15 PS (Foto: Nippon-Classic.de)

Motor und Zylinder sind aus Aluminium gefertigt. Wie andere Parallel-Twins aus dem Hause Honda, verfügte der CB 125 Motor ebenfalls über eine obenliegende Nockenwelle. Über Kipphebel werden jeweils zwei Ventile geöffnet und geschlossen. Die Motorleistung übertrug eine Einfachkette zum klauengeschalteten Getriebe. Ab 1970 standen dem Fahrer fünf statt nur vier Schaltstufen zur Verfügung. Der elektrische Anlasser saß vor dem Motor, die Lichtmaschine war linksseitig auf dem Kurbelwellenstumpf montiert.

Gut zu erkennen: der Anlasser vor dem Motorblock

Gut zu erkennen: der Anlasser vor dem Motorblock (Foto: Nippon-Classic.de)

Das Fahrwerk mit geschlossenem Rohrrahmen

Das Triebwerk der Honda CB 125 sitzt nun in einem schwarzen Stahlrohrrahmen, in der ersten Version ohne, ab 1969/70 überarbeitet mit einem geschlossenen Unterzug. Das Vorderrad wurde nun in einer Teleskopgabel geführt, das Hinterrad in einer Doppelschwinge mit zwei Stoßdämpfern. Es gab nur einen einfachen Kettenschutz. Von 1965 bis 1972 übernahm eine Duplex-Trommelbremse die Verzögerung am Vorderrad, ab 1974 eine einfache Scheibenbremse. Hinten verbaute Honda eine Simplex-Trommelbremse. Die Fußrasten des Beifahrers waren nun nicht mehr an der Hinterradschwinge befestigt, sondern bekamen eine starre Befestigung am Rahmen spendiert.

Modellvarianten und –pflege der Honda CB 125

In über 20 Jahren Bauzeit unterzog der japanische Motorradhersteller seine 125er einer Vielzahl von modellpflegenden Maßnahmen:

  • Die erste Honda CB 125 (CB 93 bzw. K0) aus dem Jahre 1965 hatte einen offenen Rohrrahmen aus Pressstahl in schwarz oder rot. Der Tank war rundlich und in der gleichen Farbe lackiert, hatte Chromwangen und Kniegummis. Die beiden Schutzbleche und die Seitenkästen waren mit silberner Farbe versehen. Der Zylinderkopf war unterhalb des Steuerkopfes mit dem Rahmen verschraubt. Der Tachometer war im runden Scheinwerfer integriert. Ab 1966 wurde sie inoffiziell auch als K1 bezeichnet.
  • Ausschließlich in Japan und den USA konnte auch eine CL 125 Scrambler-Version gekauft werden. Sie erhielt eine komplett silberne Lackierung mit schwarzem Rahmen und schwarzer Sitzbank. Die Reifen hatten ein grobes Stollenprofil, so dass die Maschine durchaus als Geländemotorrad geeignet war. Die beiden Auspuffrohre wurden auf der linken Seite unter einem Schutzblech nach hinten geführt.
  • Die CB 125 K2 behielten den offenen Rohrrahmen weiterhin bei, wurde aber optisch deutlich überarbeitet. Der Tank erhielt eine zweifarbige Lackierung in orange-metallic, blau oder rot, jeweils unten weiß abgesetzt und mit Kniegummis versehen. Der Scheinwerfer, dessen Halterung und die oberen Gabelrohre waren ebenfalls in der Hauptfarbe gehalten.
  • Mit der Honda CB 125 K3 wurde ab 1969 erstmals ein geschlossener Rohrrahmen verbaut. Honda änderte auch die Form des Tanks. Die Modellreihe bis 1968 besaß noch einen nach vorn spitzlaufenden Tank sowie größere Seitenkästen. Ab 1969 verlief die Vorderkante des Tanks parallel zu Neigung der Telegabel. Auf dem Tank rutschte der „Honda“ Schriftzug in den weißen Bereich herunter, so dass nur der Honda-Flügel auf dem oberen Teil des Tanks verblieb. Die Seitenkästen wurden flacher.
1969 bekam die K3 eine gründliche Überarbeitung

1969 bekam die K3 eine gründliche Überarbeitung (Foto: Nippon-Classic.de)

  • Mit der CB 125 K4 entfielen 1970 die Kniegummis am Tank.
Die CB125 K5 von 1973 hatte lackierte Tauchhülsen und eine Duplexbremse

Die K5 von 1973 hatte lackierte Tauchhülsen und eine Duplexbremse (Foto: Nippon-Classic.de)

  • An der CB 125 K5 Ab 1971 wurde ein tropfenförmiger Tank mit unterschiedlichem Dekor verbaut. Der Tachometer und ein Drehzahlmesser lösten sich aus dem Schweinwerfer und fanden in eigenen Gehäusen Platz.
Honda CB 125 K5 von 1973

Honda CB 125 K5 von 1973 (Foto: Nippon-Classic.de)

  • Das Modelljahr 1972 brachte wiederum optische Änderungen mit sich. Der Tank wurde kantiger, silbern lackiert und mit einem farbigen Dekor (rot, blau) versehen. Die Seitendeckel blieben schwarz und trugen einen gelben „CB 125“ Schriftzug. Optisch orientiert sich diese B6-Baureihe an der CB 200 und war hierzulande ab 1974 erhältlich. Neben einer ersten Version mit Duplex-Bremse, gab es die CB 125 mit einfacher Scheibenbremse vorn. Erwähnenswert ist, dass man bei diesem Modell einen Ausgleichsbehälter für die Bremsflüssigkeit vergebens sucht. Die Scheibenbremse wurde mittels Seilzug betätigt.
1974 erschien die Honda CB 125 K (B6) mit neuem Design und mechan. Scheibenbremse vorn

1974 erschien die Honda CB 125 K (B6) mit neuem Design und mechan. Scheibenbremse vorn (Quelle: Honda Motor Co.)

Kaufberatung und Preisspiegel

Von der K5 wurden ca. 42.000 Stück von 1972 bis 1975 produziert. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren 2013 noch 586 Motorräder des Modells CB 125 (K und T) im Bestand gemeldet. Das Angebot gut gebrauchter Oldtimer ist daher knapp. Für gepflegte Exemplare wurden 2013 in den Gebrauchtwagenbörsen zwischen 1.500 und 2.600 EUR als Verhandlungsbasis aufgerufen. Für ein paarhundert Euro gibt es aber auch schon Maschinen als „Restaurationsbasis“.

Für eine grundlegende Restauration mit Ersatzteilen, Motorrevision, Chrom- und Lackierarbeiten ist auch für kleine Motorräder mit mehreren tausend Euro zu rechnen. Dieses Geld sollte man nicht als Investition sehen, sondern als Liebhaberei. Der Honda CB 125 fehlt leider der Legendenstatus ihrer Vorgängerin CB 92. Die Hoffnung auf hohe Wertsteigerungen bleibt meist nur ein Wunsch.

Kombiinstrument der CB125 K

Kombiinstrument der CB125 K (Foto: Nippon-Classic.de)

Sehr häufig blieben die kleinen Motorräder zur Sicherung des Schadenfreiheitrabatts ganzjährig angemeldet und wurden, wenn überhaupt, nur auf Kurzstrecken bewegt. Hohe Laufleistungen sind somit bei den alten 125ern Hondas kaum zu erwarten.

Aber Vorsicht: Die häufigsten Probleme bereiten nach vielen Jahren Standschäden. Insbesondere gehört Rost zu den größten Feinden alter Hondas. Ein Blick in das Innere des Tanks kann weiteren Aufschluss über den Zustand von Benzinhahn und Vergaser geben. Ebenso rosten Auspuffanlagen durch, die typischerweise von innen nach außen gammeln. Gebrauchte Schalldämpfer werden da beispielsweise wenig dauerhafte Freude bereiten.

Rost gehört zu den größten Feinden alter Hondas

Rost gehört zu den größten Feinden alter Hondas (Foto: Nippon-Classic.de)

Honda CB 125 K – technische Daten

EinheitHonda CB 93
K0
Honda CB 125
K1-K2
Honda CB 125
K3-K4
Honda CB 125
K5
Honda CB 125 Disc
(B6)
1. Fakten
ProduktionszeitJahr1965-19661967-19691969-19711972-19731974 bis 1976
NummerierungStartCB125-1000001K3: CB125-4000001CB125-5006818 ..bis?...CB125-5048693
Farbenrot-silber;
blau-silber;
schwarz-silber
silberrot-weiß;
balu-weiß;
orange-metallic-weiß
rot;
orange metallic;
grün-metallic
Tank: silber mit blau oder rot; schwarzer Seitendeckel
NeupreisDM
2. Motordaten
Motortyp2-Zylinder, 4-Takt2-Zylinder, 4-Takt2-Zylinder, 4-Takt2-Zylinder, 4-Takt2-Zylinder, 4-Takt
VentilsteuerungSOHC KetteSOHC KetteSOHC KetteSOHC KetteSOHC Kette
Nockenwelle1 obenliegend1 obenliegend1 obenliegend1 obenliegend1 obenliegend
Hubraumccm124 ccm124 ccm124 ccm124 ccm124 ccm
Bohrungmm43,9 mm43,9 mm43,9 mm43,9 mm43,9 mm
Hubmm40,9 mm40,9 mm40,9 mm40,9 mm40,9 mm
Verdichtungsverhältnis9,4:19,4:19,4:19,4:19,0:1
Vergaser2 Keihin Drosselklappenvergaser
je 22 mm Durchlass
2 Keihin Drosselklappenvergaser
je 22 mm Durchlass
2 Keihin Drosselklappenvergaser
je 22 mm Durchlass
2 Keihin Drosselklappenvergaser
je 22 mm Durchlass
2 Keihin Drosselklappenvergaser
je 22 mm Durchlass
3. Leistungsdaten
LeistungPS15 PS15 PS15 PS15 PS15 PS
bei Drehzahlmin-111.000 U/min11.000 U/min10.000 U/min10.500 U/min10.500 U/min
DrehmomentNm10,3 Nm10,3 Nm10,3 Nm10,3 Nm9,8 Nm
bei Drehzahlmin-19.000 U/min9.000 U/min8.500 U/min9.000 U/min8.000 U/min
LeistungsgewichtKg/PS7,7 Kg/PS7,9 Kg/PS8,1 Kg/PS8,5 Kg/PS8,5 Kg/PS
Höchstgeschwindigkeitkm/h115 km/h115 km/h115 km/h120 km/h120 km/h
4. Abmessungen
Längemm1.975 mm1.975 mm1.980 mm1.970 mm1.970 mm
Radstandmm1.275 mm1.275 mm1.280 mm1.280 mm1.280 mm
LeergewichtKg115 Kg118 Kg119 Kg127 Kg127 Kg
5. Bremse
Bremse vornDuplexDuplexDuplexDuplexmechan. Scheibe
Bremse hintenSimplexSimplexSimplexSimplexSimplex
6. Antrieb
Getriebe4-Gang Fußschaltung4-Gang Fußschaltung5-Gang Fußschaltung5-Gang Fußschaltung5-Gang Fußschaltung
AntriebKetteKetteKetteKetteKette
StarterKickstarter, E-StarterKickstarter, E-StarterKickstarter, E-StarterKickstarter, E-StarterKickstarter, E-Starter